Kühlboxen und Kühltechnik

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silverchregu
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Re: Kühlboxen und Kühltechnik

Beitrag von silverchregu »

hallo doctor
Danke für deine Hinweise. Die Preise stammen von einem offiziellen Reseller in der Schweiz. Naja - hat er sich wohl selber etwas überschätzt. Gut gibt es dieses Forum hier!
Poliert habe ich schon. Mit Rot Weiss Produkten. Ging etwas lansgam vor sich aber war ja auch das erste mal für mich :roll: - da bin ich dann mal auf deine Ausführungen gespannt. Danke allen für die Hinweise in Bezug Kühlbox. Zur Zeit müsste man ja fast in DE bestellen (Eurokurs). bei uns kostet die CD 30 von Waeco 769.- sFr. Mal sehen ich messe jetzt den Platz aus und bestelle nächste Woche.

grüsse & schönes Weekend!, Christian
Zitat Bobby Schenk: "Erst der Skipper macht das Schiff!"
dr.sail
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Re: Kühlboxen und Kühltechnik

Beitrag von dr.sail »

hallo silverchregu,

ich meine, ich hab mein kühlfach damals direkt von dem alleinimporteur dieser geräte, der fa. bukh in bremen gekauft , schau halt mal was die so haben wollen ...
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Detlev
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Re: Kühlboxen und Kühltechnik

Beitrag von Detlev »

Hallo, Freunde eines kalten Bieres und kühl gelagerter Lebensmittel...

ich habe inzwischen ein paar Erfahrungen aus dem Bereich Kabel, Batterien und Kühlbox gesammelt und möchte das wichtigste weitergeben.

Als ich meine Kühlbox (Waeco CD30) einbaute, hatte ich im ersten Jahr tolle Betriebszeiten (3-4 Tage ohne Landstrom). Ich habe an Bord 2 Bleibatterien (KFZ), von denen eine für Motorstart und Mastwinde reserviert ist. Nach dem Tausch der Verbraucherbatterie gegen eine ladenneue KFZ-Batterie (von 12V 60Ah auf dann 12V 71Ah) war ich nicht mehr zufrieden, weil der Kühlschrank ohne Landstrom trotz stärkerer Batterie nach 1 1/2 Tagen ausstieg. Die Batteriespannung lag dann jedoch noch bei 12,3 - 12,4 Volt. Ein Test der Batterie mit einem Lastmeßgerät (KFZ-Werkstatt) ergab fast 100 Prozent Kapazität.

Danach dann mehrere Telefonate mit Waeco, in denen mir unter anderem erklärt wurde, daß der Spannungswächter der Box erst bei 10,3 - 10,4 Volt abschaltet (gemessen in der Einschaltspitze am Kompressor) und somit die Ursache vermutlich ein zu geringer Kabelquerschnitt und der damit verbundene Spannungsafall ist. Mein Meßgerät (digital) greift die Spannung an den Batterieklemmen ab, konnte also die Spannung an der Box nicht anzeigen.

Deshalb habe ich danach den E-Anschluß verändert. Es erfolgte eine Änderung der direkten Zuleitung von 2 x 4 auf 2 x 6 mm2 mit einer KFZ-Flachsicherung 15 A direkt an der Batterie ohne weitere Schalter oder Klemmen. Das brachte jedoch keine Besserung der Situiation. Die Box schaltete bei 12,3 - 12,4 Volt ab.

Unmittelbar vor dem Urlaub fiel dann meine Starterbatterie aus (Altersschwäche) und ich habe dies zum Anlaß genommen, beide Batterien zu wechseln. Der Kauf erfolgte im Fachhandel (Fachbetrieb für Schiffselektrik) und ich habe mich nach der Beratung für Vetusbatterien entschieden. Ich hatte auch nach AGM-Batterien gefragt - man sagte mir; "das ist nicht nötig".
Ich habe jetzt nach dem Platzangebot "aufgerüstet" (Verbraucherbatterie: 12V; 108Ah und Starterbatterie 12V; 70Ah).

Vorteil: tolle Batterien; Nachteil: das Gewicht ...
... die Vorteile überwiegen jedoch (für uns und für die überwiegende Nutzung als Familienboot)!

Die Kühlbox hält bei hochsommerlichen Außentemperaturen und 5 - 8 Grad Innentemperatur locker 3 1/2 Tage ohne Ladestrom durch. Die Batteriespannung geht dabei auf 11,2V runter, ohne daß der Spannungswächter der Kühlbox streikt.

Ich habe am Sonnabend Nachmittag mein Boot im Stand fest gemacht (Urlaubsende) und war heute abend (Donnerstag) auf dem Boot. Der Kühlschrank hat normal gearbeitet und die Box hatte 6 Grad. Es sind natürlich etwas günstigere Bedingungen gewesen, weil die Außentemperaturen in dieser Woche nicht hochsommerlich waren und die Box nicht dauernd geöffnet wurde.

Meine Erkenntnis:
Nicht jede Batterie ist (in Zusammenhang mit einem Kompressorkühlschrank) eine "gute" Batterie. Offenbar hat die Vetus eine sehr viel bessere Kennlinie beim Anlauf eines Verbrauchers und geht mit der Spannung nicht so schnell "in die Knie", wie andere Bleibatterien. Die davor eingebaute Batterie hatte sicher eine gute Kapazität und hat auch lange die eigentlich erforderliche Spannung gehalten, ist aber beim Anlauf des Kompressors sehr früh "kurz mal" unter die Mindestspannung des Spannungswächters der Box geraten und wurde deshalb von diesem Wächter "disqualifiziert". Hinzu kommt auf jeden Fall auch die Notwendigkeit zum Anschluß mit einem hohen Querschnitt direkt an die Batterie.

Jedenfalls kann ich nach diesen Änderungen ganz beruhigt am Freitag rausfahren und bis Montag an der Schilfkante liegen, ohne mir Sorgen um den Inhalt der Kühlbox machen zu müssen. Wenn ich mal wieder eine Batterie wechseln muß, dann wird es auf keinen Fall eine normale Starterbatterie aus dem KFZ-Bereich sein.

Goodewind Ahoi!


Detlev
... der Weg ist das Ziel!
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Süsswasserpirat
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Re: Kühlboxen und Kühltechnik

Beitrag von Süsswasserpirat »

Hallo Dehlyaner,

In den voranstehenden Beiträgen wurde sachlich viel über Kühlboxen, - Schränke und Technik diskutiert. Auch über Kühlboxen mit Peltier-Element. Ich möchte Euch von meinen Erfahrungen mit so einer Box berichten.
Als Binnenreviersegler haben wir eine Mobicool-Peltierbox auf dem Schiff. Ihr Platz ist beim Einstieg in einem separaten Abteil. Als die Box einfach in diesem Abteil stand war am Morgen alles schön kühl und fest und die Temperatur in der Box unter 5 Grad, am Nachmittag sah es bereits anders aus und Temperaturen von 10 Grad und mehr in der Box waren normal. Also habe ich das Abteil seitlich um die Kühlbox mit Isolationsmaterial ( 10 cm dick), wie es für Versandkisten von medizinischem Material verwendet wird (und sonst einfach weggeworfen wird, 1x wie so vieles!) zusätzlich isoliert. Der Boden der Box steht auf dem Kajütboden (Ballastwassertank) welcher die Temperatur das Seewassers hat und somit nicht zusätzlich isoliert werden musste.
Als in dieser Saison die Temperaturen wärend dreier Wochen um 30 Grad waren und es im Innern des Schiffes bis 40 Grad warm wurde, hatte die Kühlbox eine mittlere Innentemperatur von 7 Grad. Damit zeigte ich mich zufrieden, da der Fühler nicht am Boden der Box lag, sondern ca. 15 cm unterhalb der Deckelauflage. In Bodennähe waren es die ganze Zeit die erwünschten 5 Grad.
Mein Fazit: Im Binnenrevier hat die Peltier-Kühlbox durchaus seine Berechtigung, besonders wenn sie zusätzlich isoliert werden kann. Da wir nicht nur Hafenlieger sind, sondern in unserem Revier umherziehen, erlaubt uns die Bordbatterie rund drei Tage Autonomie, sofern keine anderen Stromverbraucher benutzt werden müssen (eigentlich nur die Positionslichter und die Innenbeleuchtung). Am Tage muss nur wenig Batteriestrom gebraucht werden, da das Solarpanel den Verbrauch abdeckt. Liegen wir in einem Hafen, kommt sowieso Landstrom zu Einsatz, wobei die Box noch effektiver arbeitet.

Windig-kühler Gruss von den Juraseen
Peter
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Dödel
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Re: Kühlboxen und Kühltechnik

Beitrag von Dödel »

Hallo Peter,

Du soltest aber wissen, daß eine vergleichbare Kompressorkühlbox die gleiche Kühlleistung aus einer nur 1/5 so großen Batterie herausholt.

Nun gehört Detlev seine CD30 nicht gerade zu den sparsamen Kandidaten unter den Kompressorboxen.
Mit einer CF-18 sähe das ganze noch besser aus. Sie paßt aber nicht da hin, wo seine CD30 steht.


Peter
Zuletzt geändert von Dödel am Freitag 27. August 2010, 22:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Dödel
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Re: Kühlboxen und Kühltechnik

Beitrag von Dödel »

Detlev hat geschrieben:Meine Erkenntnis:
Nicht jede Batterie ist (in Zusammenhang mit einem Kompressorkühlschrank) eine "gute" Batterie.
Hallo Detlev,

das klingt unglaublich und ist mir unbekannt.
Bist Du sicher, daß Deine Polklemmen oder sonstiges richtig Kontakt lieferten?


Peter
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Detlev
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Re: Kühlboxen und Kühltechnik

Beitrag von Detlev »

Hallo Peter,

ich bin mir absolut sicher! Ich habe das "komplette Programm" abgearbeitet, bevor ich die Batterien gewechselt habe. Also vorher Umrüstung auf 2 x 6 mm2 mit Sicherung direkt am Batteriepol und somit direktem Anschluß an die Batterie. Das ist bei ca. 2,5 m Leitungslänge schon fast überdimensioniert. Alle Kontakte waren peinlich gesäubert, die Kontakte waren fest und ich hatte sie auch mit Wetprotect geschützt. Zur Überwachung der Bordspannung an beiden Batterien verwende ich ein fest installiertes digitales Voltmeter. Für die "ambulante" Messung habe ich ein recht gutes Digitalvoltmeter von Conrad. Ich kann also all dies mit sehr großer Sicherheit als Ursache ausschließen.

Der Knackpunkt ist einfach, daß der Spannungswächter an der Box beim Einschalten prüft, ob noch "genug Saft da ist". Wenn da (in einer auf dem Voltmeter nicht darstelbaren Spitze) die Spannung mal ganz kurz unter 10,3 - 10,4 V geht, dann macht er es nicht mehr. Da nützt es dann garnichts, wenn die Batterie trotzdem noch 12,3 V hat. Die Batterie würde sicher schon noch einen Tag zum Antrieb des Kompressors reichen. Sie besteht aber die Prüfung nicht und deshalb läuft die Box nicht an.

Mit der Vetus besteht dieses Problem nicht, weil es offenbar garnicht zu dieser negativen Spannungsspitze kommt. Meßbar wäre das vermutlich mit einem Oszilloskop. Aber eigentlich ist mir das auch egal, weil mich nur interessiert, daß die Box einige Tage durchhält. Mit der Vetus-Batterie habe ich dieses Ziel erreicht. Es ging ja auch am Anfang mit der beim Bootskauf vorhandenen Batterie. Nur deren Nachfolger hat es von Anfang an nicht gekonnt.

Ich habe mir vorhin auf der Internetseite von Waeco (http://www.waeco.com/de/) mal die CDF-18 angesehen. Diese Box hat 18 Liter Inhalt bei einer mittleren Leistungsaufnahme von 35 Watt, die CD-30 hat demgegenüber beachtliche 30 Liter Inhalt bei durchschnittlich 40 Watt. Das macht bei der Leistungsaufnahme vermutlich keinen großen Unterschied und die Technik (auch der Spannungswächter) dürfte weitestgehend identisch sein (beide Waeco). Diese Kühlbox hätte mir auf dem Boot eine Menge Platz geraubt und sie würde mir auch vom Inhalt nicht reichen. Ich habe damals lange gesucht und mich dann für die CD-30 entschieden und halte dies für meine Zwecke für die ideale Lösung. Alternativ wäre auch das bauähnliche Kühlschubfach von Engel gegangen.

Goodewind Ahoi!

Detlev
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Dödel
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Re: Kühlboxen und Kühltechnik

Beitrag von Dödel »

Detlev hat geschrieben:Ich habe mir vorhin auf der Internetseite von Waeco (http://www.waeco.com/de/) mal die CDF-18 angesehen. Diese Box hat 18 Liter Inhalt bei einer mittleren Leistungsaufnahme von 35 Watt, die CD-30 hat demgegenüber beachtliche 30 Liter Inhalt bei durchschnittlich 40 Watt. Das macht bei der Leistungsaufnahme vermutlich keinen großen Unterschied ...
Doch sehr, denn Du hast leider die Einschaltdauer vergessen.
Berücksichtigt man diese, verbraucht die CD30 laut Prospekt über das 2,5-fache mehr an Strom.
Der Unterschied wirkt sich, vom Gewicht her, schon erheblich auf die Batterien aus.


Peter
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Detlev
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Re: Kühlboxen und Kühltechnik

Beitrag von Detlev »

Hallo Peter,

bei meiner sind es 20 Prozent Laufzeit bei durchschnittlichen Temperaturen. Das ist aber nur für die Gesamtlaufzeit entscheidend. Das Problem liegt nicht darin, wie lange, sondern "ob überhaupt". Es ist aber eigentlich auch egal, so lange man bei der eigenen Kühlbox keine Probleme hat. Ich hatte ein Problem und habe beschrieben, wie ich es gelöst habe. Vielleicht hilft es ja irgendwann mal einem anderen Kühlschrankbesitzer ....

Jetzt geht es jedenfalls aufs Boot und wir fahren raus. Im Kühlschrank liegen 8 Flaschen Bier, das Essen fürs Wochenende und eine Flasche Sekt. Und ich freue mich darüber, daß alles auch am Montag noch kühl liegen wird. Schade nur, daß wir heute durchwachsenes Wetter haben.

Goodewind ahoi!

Detlev
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Dödel
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Re: Kühlboxen und Kühltechnik

Beitrag von Dödel »

Hallo Detlev,

auch nicht schlecht: Kühlakkus, die man unterwegs verköstigt <img src="{SMILIES_PATH}/icon_e_biggrin.gif" alt=":D" title="
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